Abendmahl - wie geht das?

In unserer Kirchengemeinde feiern wir das Heilige Abendmahl in der Regel jeden dritten Sonntag im Monat im Rahmen des sonntäglichen Hauptgottesdienstes sowie in den Gottesdiensten am Gründonnerstag, Karfreitag, am Buß- und Bettag, am Ewigkeitssonntag sowie am Altjahrsabend sowie an den hohen Festtagen.
In den Wochen vor Ostern (Passionszeit) und den Wochen vor Weihnachten feiern wir an jedem Sonntag das Abendmahl.

Am Abendmahl teilnehmen kann grundsätzlich jeder getaufte Christ, der die Einladung Jesu für sich hört und annehmen möchte. Bei uns ist die Regelung im Gebrauch, dass Kinder/Jugendliche schon vor ihrer Konfirmation bzw. einer vergleichbaren Handlung zum Abendmahl zugelassen sind. 

Nach einem Gebet und der Verlesung der Worte, mit denen Jesus das Abendmahl eingesetzt hat, versammeln sich diejenigen, die am Abendmahl teilnehmen wollen, halbkreisförmig im Altarraum. Zunächst wird das Brot empfangen. Viele lassen sich das Brot oder die Oblate vom Pastor oder Kirchenvorsteher in die Hand legen. Danach empfängt man den Kelch. Am besten nehmen Sie den Kelch selber in die Hand. Wir verwenden in unserer Gemeinde übrigens abwechselnd Traubensaft und Wein zum Abendmahl, dieses wird vorher nochmals ausdrücklich angesagt. Natürlich wird der Kelch während der Austeilung ausreichend häufig gründlich desinfiziert und nach jedem Abendmahlsgast ein Stückchen gedreht, so dass jede/r eine „frische Stelle“ am Kelch vor sich hat.

Wenn alle im Halbkreis Brot und Kelch empfangen haben, wird ein Segenswort gesprochen, und danach nehmen die Gottesdienstteilnehmer/innen wieder auf den Bänken Platz. Währenddessen tritt die nächste Gruppe an den Altar.
Wenn Menschen gerne das Abendmahl feiern möchten, aber nicht (mehr) zur Kirche kommen können, ist natürlich auch jederzeit ein so genanntes Hausabendmahl möglich. Der Pastor kommt dann ins Haus, hält eine kurze Andacht und reicht dann das Abendmahl. Oft werden zu diesen häuslichen Feiern auch Angehörige und Nachbarn eingeladen. Wie und wo auch immer: Wenn wir zum Heiligen Abendmahl gehen, können wir wissen: 

Jesus Christus selbst lädt uns an seinen Tisch! Möchte mit uns zusammen sein. Weil ihm unvorstellbar viel an uns liegt. Weil er uns stärken möchte für den Weg, der vor uns liegt. Warum sollten wir eigentlich darauf verzichten?

Gott bittet zu Tisch
Der protestantische Theologe Dietrich Bonhoeffer schrieb 1940 in einem Brief: „Christus ist wichtiger als unsere Gedanken über ihn und seine Gegenwart!“ 
In der Feier des Heiligen Abendmahles geht es genau darum: dass Jesus Christus Tischgemeinschaft mit uns haben möchte. Er selbst lädt ein, Er ist der Gastgeber und Er will uns mit sich und untereinander verbinden. Wie das geschieht, ist und bleibt (s)ein Geheimnis. Tatsache ist, dass immer wieder Menschen bezeugen, wie viel sie durch das Abendmahl empfangen: Kraft für die kommende Zeit, Trost in dem, was schwer fällt, Zuversicht für das Leben. 
Die Ausführungen in diesem Bereich mögen etwas aussagen über die „Theorie“ des Abendmahls - diese Theorie kommt allerdings ohne „Praxis“ nicht aus. 
Bedeutung 


Abendmahl - die Hintergründe 
Als Jesus das Abendmahl eingesetzt hat, griff er eine Tradition auf, die die Menschen damals gut kannten und gab ihr einen neuen Sinn: das Passahmahl. 
Bis heute feiern Juden das Passahmahl am Passahfest, das jedes Jahr stattfindet (nach unserem Kalender in der Zeit zwischen Mitte März bis Mitte April). Sie erinnern sich dann daran, dass das Volk Israel früher in Ägypten gefangen war. Mose hat es in Gottes Auftrag da herausgeführt. Bevor sie in die Freiheit aufbrachen, musste ein Lamm geopfert werden, die Türpfosten und die Schwelle wurden mit dem Blut dieses Lammes bestrichen und es wurde ungesäuertes Brot gegessen. Jedes Familienmitglied durfte vier Becher Wein trinken.
Kurz bevor Jesus gefangen genommen wurde, war gerade das Passafest. Im Rahmen dieses Festes fand Jesus sich mit seinen Jüngern auch zum Passamahl zusammen. Aber er gab diesem alten Brauch einen neuen Sinn: In Zukunft sollen euch Brot und Wein nicht mehr (nur) an die Befreiung aus Ägypten erinnern, sondern ihr sollt wissen: In Brot und Wein bin ich bei euch!
Nach vier Seiten hin kann man das noch etwas genauer beschreiben:

  • Erinnerungsmahl: Im Abendmahl vergegenwärtigen wir uns die Nacht, in der Jesus verraten wurde. Dass er am Karfreitag für uns Menschen gestorben ist. Jesus sagt ja: Diesen Weg bin ich für euch gegangen. Damit euer Verhältnis zu Gott in Ordnung kommen kann. "Für euch gegeben!"
  • Vergebungsmahl: Im Abendmahl sind wir aber keine traurigen Hinterbliebenen von Jesus. Sondern wir vertrauen darauf, dass er selbst mitten unter uns ist. Es ist ja Ostern gewesen! Er ist ja auferstanden!
  • Er hat uns zusammengerufen zu seiner Gemeinde und uns den Auftrag gegeben, dass wir anderen Menschen von ihm erzählen sollen. Jesus weiß: wir sind oft nicht so tolle Christen! Wir leben lange nicht immer so, wie er es wohl erwarten könnte. Aber trotzdem will er es mit uns zu tun haben. Darum bekommen wir im Abendmahl auch immer wieder Vergebung zugesprochen.
  • Man geht vom Abendmahlstisch anders zurück als man hingekommen ist! Durch das, was „schiefgelaufen“ ist in unserem Glauben/Leben, hat Jesus einen Strich gezogen und er bietet an: Du kannst wieder neu anfangen! Und wenn du wieder versagst, dann kannst du wieder kommen!
  • Gemeinschaftmahl: Abendmahl ist immer eine Angelegenheit der Gemeinde. Wir sind als Christen nicht als Solisten geschaffen, sondern gehören als Gemeinde zusammen. Und die Gemeinde feiert das Abendmahl nicht als "geschlossene Gesellschaft".
  • Hoffnungsmahl: Im Abendmahl vergewissern wir uns auch, dass Gott kommt. Er hat versprochen, sein Reich aufzurichten und die Welt zu verwandeln. Darum leben Christen dankbar und verantwortungsvoll in dieser Welt und können sich zugleich auf die kommende Welt freuen

Abbendmahlsangebot

Das Abendmahl wird jeden dritten Sonntag im Monat im Rahmen des sonntäglichen Hauptgottesdienstes sowie in den Gottesdiensten am Gründonnerstag, Karfreitag, am Buß- und Bettag, am Ewigkeitssonntag sowie am Altjahrsabend sowie an den hohen Festtagen angeboten. In den Wochen vor Ostern (Passionszeit) und den Wochen vor Weihnachten feiern wir an jedem Sonntag das Abendmahl.

E-wie-evangelisch

Als Jesus ahnte, dass das Ende nahe kommt, hat er nicht die tollsten Typen genommen, betont Thies Gundlach zum Thema Abendmahl.

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