Die größte Herausforderung unseres Lebens. Die Begegnung mit dem Tod lässt keinen Menschen unberührt. Beim Abschied von einem lieben Menschen, beim Verlust eines Angehörigen oder Freundes brechen Fragen auf, die im Alltag oft verdrängt werden.
Angesichts des Todes entsteht Betroffenheit, der sich kaum jemand entziehen kann. Deutlicher als sonst spüren wir: das Leben hat eine Grenze! Was bedeutet diese Grenze? Ist sie Abbruch, endgültiger Untergang, Zerstörung, oder ist sie Durchgang, Verwandlung, Neubeginn? Was wird mit dem Verstorbenen sein?
Sterben und Tod
Die Antwort des christlichen Glaubens Die Religionen der Menschen haben verschiedene Antworten auf diese zentralen Fragen zu geben versucht. Welche Antwort gibt der christliche Glaube auf die Herausforderung des Todes?
Das Alte Testament ist lange Zeit sehr zurückhaltend mit seinen Aussagen über den Tod. Es lässt ihn in seiner Unbegreiflichkeit und Unfassbarkeit stehen, umfangen und getragen nur vom Glauben an den großen und allmächtigen Schöpfer. Aus diesem Glauben wächst mehr und mehr die Überzeugung: Gott ist uns treu auch über den Tod hinaus.
Die Schriften des Neuen Testaments stellen als große Hoffnung eine ganz neue Erfahrung in die Mitte: die Auferstehung des Menschen mit Leib und Seele. Tiefster Grund dieser Hoffnung ist Jesus Christus. Er ist den Weg des Menschen gegangen bis zum Tod. Gott aber, der Schöpfer und Herr des Lebens, hat ihn von den Toten auferweckt. Weil Jesus lebt, werden auch wir leben. Darum bekennen wir: „Wir glauben an die Auferstehung der Toten und an das ewige Leben.“
Wie wird es dort sein, im ewigen Leben?
Das Neue Testament spricht in diesem Zusammenhang vom himmlischen Hochzeitsmahl, von der Freude, ganz und für immer in der Nähe Gottes zu sein (vgl. 2. Korinther 5, 8). Es ist überzeugt: wir werden Gott schauen von Angesicht zu Angesicht und werden das Leben in Fülle haben.
Spricht das Neue Testament vom Ewigen Leben, dann meint es nicht, dass zusätzlich zum irdischen Leben noch einmal eine unvorstellbar lange Lebenszeit gegeben wird. Die Bibel meint das Wort „ewig“ nicht als Zeitbegriff, sondern als Qualitätsbegriff. „Ewiges Leben“ ist somit ein ganz anderes Leben, als wir es uns vorstellen können - ein Leben in höchster Qualität.
Der christliche Glaube verdrängt und verharmlost den Tod nicht. Der Tod bedeutet auch Schmerz, Trennung und Abschied. Doch im Glauben an Jesus Christus können wir darauf vertrauen, dass dies alles nicht das letzte Wort über uns haben wird.
Im Sterbefall
Über folgende Schritte finden Sie hier eine erste Auskunft:
Jemand ist gestorben - was tun?
Wie finden wir zu einem Termin für die Trauerfeier?
Wie läuft die Trauerfeier/Beisetzung ab?
Und wenn der/die Verstorbene nicht Mitglied der Kirche war?
Ist jemand zu Hause gestorben, sollte zunächst ein Arzt verständigt werden. Er wird baldmöglichst ins Haus kommen, um den Tod festzustellen. Ist der Tod im Krankenhaus eingetreten, wird der Tod dort festgestellt, die Angehörigen brauchen sich darum nicht zu kümmern.
Ist der Tod abzusehen, kann es sowohl für den/die Sterbende(n) wie für die Angehörigen eine große Hilfe sein, einen Seelsorger zu rufen. Wo es möglich ist, wird er auch beim Sterben dabei sein, wenn dies gewünscht ist.
Ist der Tod eingetreten und der Arzt verständigt, sollte man sich an einen Bestatter seines Vertrauens wenden, das kann durchaus telefonisch geschehen. Bei diesem Anruf wird der Bestatter mit den Angehörigen eine Uhrzeit abstimmen, zu der er ins Haus kommt. Bei diesem Besuch wird er nach persönlichen Papieren des/der Verstorbenen fragen (Stammbuch). Viele Fragen müssen geklärt werden: ist eine Erd- oder Feuerbestattung vorgesehen, welcher Sarg kommt in Frage, wann kann die Trauerfeier stattfinden, soll eine Traueranzeige in einer Tageszeitung erscheinen, werden zusätzlich Trauerkarten gebraucht usw.
Bei uns ist es in der Regel so, dass der Bestatter sich unmittelbar beim Pfarramt meldet. Der Termin des Trauergottesdienstes wird vom Pastor festgelegt, dies geschieht natürlich in enger Abstimmung mit den Angehörigen und dem Bestattungsunternehmen.
Ist der Tod zu Hause eingetreten, wird möglicherweise schon bald der Zeitpunkt kommen, an dem der Leichnam in die Friedhofskapelle überführt wird. In unserer Gemeinde besteht die Möglichkeit, dass auf Wunsch der Angehörigen der Pastor dazukommt, wenn der/die Verstorbene aus dem Haus gebracht wird. Der Pastor hält dann am Sarg eine kurze Andacht und segnet den/die Verstorbene(n) aus.
Die Trauerfeier
Normalerweise findet am dritten oder vierten Tag nach Eintritt des Todes die Trauerfeier mit anschließender Beisetzung statt. Um diese Trauergottesdienst angemessen vorzubereiten, kommt der Pastor zu einem vereinbarten Termin zu einem Trauergespräch ins Trauerhaus. Dabei werden alle Fragen im Zusammenhang mit der Beerdigung in Ruhe angesprochen.
Die Trauerfeier ist ein öffentlicher Gottesdienst, zu dem die Kirchengemeinde (durch Läuten) einlädt
Vielfach drücken trauernde Menschen ihre Verbundenheit zu den Verstorbenen durch Blumenschmuck aus. Häufig ist es jedoch so, dass dieser Blumenschmuck wegen der Witterung sehr schnell verblüht oder erfriert bzw. wegen der Fülle der Blumen nicht zur Geltung kommen kann. Vielleicht ist es ebenso im Sinne des/der Verstorbenen, eine gemeinsame Spende für die Kirchengemeinde oder eine wohltätige Organisation zu geben, dieses könnte bei der Traueranzeige schon bedacht werden.
Innerhalb der Trauerfeier singt die versammelte Gemeinde drei Lieder, die auch gerne von der Trauerfamilie ausgesucht werden können. Der Pastor wird in seiner Predigt versuchen, das Evangelium von Jesus Christus mit dem Leben des/der Verstorbenen in Verbindung zu bringen. Die Traueransprache besteht also nicht nur aus dem Lebenslauf im engeren Sinne. Angaben zur Person des/der Verstorbenen werden vielmehr in die Predigt des Wortes Gottes in geeigneter Weise aufgenommen.
Nach der Trauerfeier in der Kirche/Kapelle steht dann der Gang zum Friedhof bevor. Auf dem Friedhof werden Worte aus der Bibel verlesen und gemeinsam das „Vater unser“ gesprochen. Nach diesem Gebet spricht der Pastor den Segen.
Der Trauersonntag
Am so genannten Trauersonntag wird im Gottesdienst des/der Verstorbenen gedacht und für die Trauernden gebetet. Dazu ist die Trauerfamilie mit ihren Freunden und Nachbarn herzlich eingeladen. Der Termin für diese Trauerabkündigung wird mit der Familie vor der Trauerfeier abgesprochen und dort auch bekannt gemacht, damit Ihnen im Trauerfall tröstende Menschen auch diesen Weg erleichtern können.
Am Ewigkeitssonntag, dem letzten Sonntag des Kirchenjahres, also vor dem 1. Advent, werden die Familien der Menschen, die Verlauf des abgelaufenen Kirchenjahres verstorben sind, besonders eingeladen, dazu schreiben wir die Familien an.
Anonyme Bestattung
Vielfach wird aus Sorge um die spätere Grabpflege auch die Möglichkeit einer anonymen Bestattung erwogen. Als Kirchengemeinde haben wir zwar Verständnis für diese Sorge, möchten aber darauf hinweisen, dass eine anonyme Bestattung keinen realen Ort der Trauer ermöglicht. Zudem wird durch eine sichtbare Grabstätte auch der Hoffnung Ausdruck verliehen, dass Gott unsere Namen kennt und wir nicht aus seinem Gedächtnis verschwinden. Sollte also die spätere Grabpflege das ausschlaggebende Argument für die Überlegungen zu einer anonymen Bestattung sein, sprechen Sie uns bitte vorher an, damit wir Sie in dieser Hinsicht beraten können.
Ausgetretene sind verstorben
Wenn Menschen aus der Kirche ausgetreten sind, haben sie damit auch bekundet, dass sie nicht kirchlich bestattet werden möchten. Diesen Wunsch respektieren wir und möchten aber zugleich trauernden Gemeindegliedern die Begleitung nicht versagen. Daher kann im Anschluss an eine Beisetzung, die ohne Mitwirkung der Pastoren stattfindet, auf besonderen Wunsch der Angehörigen eine Andacht am Friedhof gehalten werden. Den Ablauf spricht der Pastor mit der Trauerfamilie ab.